Katastrophenschutz in Freiburg? - Für den Ernstfall oder nicht im Ernst?

Katastrophenschutz in Freiburg? - Für den Ernstfall oder nicht im Ernst?

In Freiburg werden erneut hunderttausende - nach offiziellen Angaben 825.000 Jod-Tabletten eingelagert. Immerhin wird durch eine solche Nachricht ein Teil der Bevölkerung wachgerüttelt, dem so vielleicht bewußt wird: Auch in den kommenden drei Jahren besteht weiterhin das Risiko eines Super-GAU im stillgelegten AKW Fessenheim.

Allerdings erschien am 20. August im Propaganda-Medium 'Badische Zeitung' ein Artikel mit der Überschrift 'Katastrophenschutz - Jodtabletten-Bestände in der Region Freiburg werden erneuert'. Darin wird mal wieder verbreitet, es gäbe in Freiburg einen Katastrophenschutzplan. Und gleich im zweiten Satz kommen die Worte "im Ernst" vor - da heißt es: "...im Ernstfall werden sie in Wahllokalen ausgegeben".

Daß es keinen (und erst recht keinen adäquaten) Katastrophenschutzplan für den Fall eines Super-GAU in 23 Kilometer Entfernung vom Freiburger Bertoldsbrunnen gibt, wurde - unfreiwillig - jüngst zum x-ten Mal bei einer städtischen Veranstaltung am 16. Oktober 2018 öffentlich - wir berichteten.

Und im Sinne eines post-post-modernen Dekonstruktivismus ist dem Artikel am Ende noch ein link beigefügt. Dieser link soll zum "Katastrophenschutzplan" bei der Freiburger Feuerwehr führen. Dekonstruiert wird der unernste Inhalt des Artikels aber nur für jene, die auch nachschauen.

Auf der Internet-Seite der Freiburger Feuerwehr findet sich dort unter der Überschrift "Besondere Einsatzplanung" - wiederum anscheinend im Ernst! - die Aussage: "Die Planungen mit dem zuständigen Regierungspräsidium laufen derzeit noch." Und dies nach 43 Jahren Betrieb des AKW Fessenheim. Dessen zwei Reaktoren gingen 1977 in Betrieb und wurden am 22. Februar und am 29.Juni 2020 stillgelegt.

Und noch ein weiterer unfreiwillig zynischer Scherz findet sich auf dieser Internet-Seite der Freiburger Feuerwehr: "Gebäude bieten einen Schutz vor der radioaktiven Strahlung sowohl aus der vorbeiziehenden radioaktiven Wolke als auch kurz nach der Ablagerung des aus der Wolke stammenden radioaktiven Materials (Washout, Fallout). Der Schutzfaktor (siehe S. 24 der Empfehlung der Strahlenschutzkommission) kann dabei die Strahlendosis erheblich reduzieren und ist am größten in Kellerräumen."

Als Kommentar sei hier die Frage erlaubt:

Ist all dies nach 43 Jahren immer noch mit Dummheit zu erklären - oder ist es schlicht und einfach verbrecherisch?