Kritik an Bilanz des Syrien-Treffens

Kritik an Bilanz des Syrien-Treffens

UN-Spitzendiplomat Achim Steiner hat das Ergebnis der Brüsseler Geberkonferenz für die leidtragende Zivilbevölkerung des Syrienkrieges als nicht zufriedenstellend bezeichnet.

Nichtt nur in Syrien selbst, sondern auch in den Nachbarländern, die viele Bürgerkriegsflüchtlinge aufgenommen hätten, steige der Bedarf an Hilfe, sagte der Leiter des Entwicklungsprogrammes der Vereinten Nationen mit Blick auf die gesunkenen Hilfszusagen. Staaten wie die Türkei, der Libanon oder Jordanien müssten letztlich eine viel höhere Bürde tragen, als der Rest der internationalen Gemeinschaft. Die volkswirtschaftlichen Kosten der Aufnahme von Flüchtlingen seien dort um ein Vielfaches höher als das, was an Unterstützung aus dem Ausland komme, sagte Steiner. Dies drohe die Länder in ihrer Entwicklung um Jahre zurückzuwerfen.

Bei der Syrien-Konferenz in Brüssel war am Mittwoch deutlich weniger Geld zusammengekommen als erwartet. Die Teilnehmer des Treffens sagten für 2018 nach UN-Rechnung lediglich 3,5 Milliarden Euro (4,4 Mrd. US-Dollar) für die notleidende Zivilbevölkerung fest zu. Gehofft hatten die Organisatoren auf mindestens 4,9 Milliarden Euro.

Nach Zahlen der Vereinten Nationen sind nach mittlerweile mehr als sieben Jahren Bürgerkrieg rund 13 Millionen Syrer auf humanitäre Hilfe angewiesen, Millionen sind vor dem Konflikt in Nachbarländer geflohen. Fast 70 Prozent der syrischen Bevölkerung lebt heute in extremer Armut.