Altstadt von Diyarbakir wird zwangsgeräumt

Altstadt von Diyarbakir wird zwangsgeräumt

Hunderte von BewohnerInnen der Stadtviertel Ali Pasa und Lalebey in der Altstadt von Diyarbakir (Türkei) sind von Zwangsräumung  bedroht. Ihnen wurde bereits vor längerer Zeit Strom und Wasser abgestellt.

Von Dezember 2015 bis März 2016 war die innerhalb der Stadtmauer gelegene Altstadt von Diyarbakir (Stadtbezirk Sur) der Schauplatz von Kämpfen zwischen einer beschränkten Zahl PKK-naher Jugendlicher und der türkischen Armee. Mehr als 100 Tage herrschte eine ununterbrochene Ausgangssperre in Sur. Die Armee schoss mit Kanonen in die bewohnten Viertel. Nach dem Ende der Kämpfe (wenn man es so nennen kann) wurde die gesamte Altstadt mit ihren über 6000 Grundstücksparzellen enteignet. Im Dezember 2016 wurden die verbliebenen BewohnerInnen aufgefordert, ihre Häuser binnen einer Woche zu verlassen. Doch viele widersetzten sich dieser Aufforderung. Diyarbakir ist traditionell eine Hochburg prokurdischer Parteien. Doch neben offensichtlichen politischen Gründen, könnten hinter der Vertreibung der ansässigen Bevölkerung aus dem Zentrum der mit 1,6 Mio. EinwohnerInnen zweitgrößten Stadt in Südostanatolien durchaus auch ökonomische Interessen stecken. Sanierung und Neuvergabe der Grundstücke, wäre eine Möglihchkeit, der regierenden AKP nahestehende Geschäftsleute reich zu machen.

Amnesty International hat eine "urgent action" gegen die nun anstehenden Zwangsräumungen gestartet:

https://wwww.amnesty.de/mitmachen/mitmachen/urgent-action/drohende-zwang...

Quelle: ai, Özgürlükçü Demokrasi