Der Internationale Strafgerichtshof hat am gestrigen Donnerstag sein letztes Urteil zu den Verbrechen im Jugoslawienkrieg gefällt. Sechs bosnisch-kroatische politische und militärische Verantwortliche wurden gestern verurteilt. Einer von ihnen, der zu 20 Jahren Haft verurteilt worden war, trank während der Urteilsverkündung Gift und starb darauf. Unklar ist, wie er die Giftflasche in Haft bekam.
Amnesty International sieht in den Urteilen des Internationalen Strafgerichtshofs zum Jugoslawienkrieg ein Zeichen dafür, dass die Tausenden Opfer von Waffengewalt Gerechtigkeit erfahren können, wenn die internationale Gemeinschaft an einem Strang zieht. Denn von den 161 Kriegsverbrechern, die seit 1993 vom internationalen Strafgerichtshof verurteilt wurden, lebe heute kein einziger mehr in Freiheit. Es bleibe aber noch Arbeit für die Justiz in den jeweiligen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens, um weitere Verbrechen im Jugoslawienkrieg abzuurteilen.
(mc)
Zur Nachricht noch ein Kommentar von Axel Mayer, der die "westliche" Doppelmoral in Sachen Kriegsverbrechen kritisert: