LGBT-Demonstration in Istanbul gewaltsam aufgelöst

LGBT-Demonstration in Istanbul gewaltsam aufgelöst

Am gestrigen Sonntag wurde in Istanbul eine Kundgebung für die Rechte homo- und transsexueller Menschen von der türkischen Polizei unter Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen vorzeitig beendet. Die rund 150 Teilnehmenden hatten sich nahe Taksim-Platzes im Zentrum der Metropole versammelt – und wurden dort bereits von Spezialkräften der Polizei inklusive Wasserwerfern erwartet. Als die Polizei begann die Kundgebung gewaltsam auseinander zu treiben, flohen die Demonstrierenden in umliegende Gassen, laut türkischen Medienberichten kam es zu zwei Festnahmen.

Die „TransPride“ Demonstration fand als eine von zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen einer Aktionswoche der Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen- und Transgender-Bewegung, kurz LGBT, statt. Bereits im Vorfeld wurde die als Abschlussveranstaltung der PrideWeek geplante Demonstration durch den Istanbuler Gouverneur verboten. Die Behörden begründeten die Entscheidung mit Sicherheitsbedenken, LGBT-AktivistInnen werteten das Verbot als repressiv und verfassungswidrig.

Bereits am Samstag war die türkische Polizei gewaltsam gegen eine Demonstration vorgegangen, die gegen die Stürmung eines Plattenladens durch radikale Islamisten protestierte. Diese hatten Kunden und Angestellte des Plattenladens aus Ärger über deren Alkoholkonsum am vorigen Freitag attackiert. Kurzfristig formierte sich eine Demonstration mit rund 500 Teilnehmenden gegen die Islamisten, welche ebenfalls unter Einsatz von Gummigeschossen und Tränengas durch die türkische Polizei aufgelöst wurde.