Die Enthüllungsplattformen Filtrala und Associated Whistleblowing Press enthüllten am gestrigen Mittwoch eine Lobbyismusstrategie der spanischen Fleischindustrie, die sich gegen einen Bericht der Weltgesundheitsorganisation richtete. Die Weltgesundheitsorganisation hatte im Oktober den Fleischverbrauch mit verschiedenen Formen von Krebs in Verbindung gebracht. Die nun veröffentlichten Dokumenten sollen belegen, dass eine britische Firma eine Kommunikationsstrategie im Auftrag von VertreterInnen der spanischen Fleischindustrie entwickelt hat. Ziel war es, die negativen Auswirkungen des Berichts zu begrenzen.
Zunächst habe eine Koordinationsgruppe von hohen IndustrievertreterInnen mit "Gesundheitsexperten" eine Kommunikationsstrategie entworfen und diese in den Medien umgesetzt. So seien in den ersten Tagen der "Krise" über 1.600 Artikel veröffentlicht worden. Die britische Firma behauptete ausserdem, sie habe mehrere wissenschaftliche Vereine dazu gebracht, den Bericht zu kritisieren, und dass die Weltgesundheitsorganisation daraufhin die Pressemitteilung verändert habe.
In einer zweiten Etappe gehe es darum, das positive Image von Fleischverbrauch zu verstärken, und ein entsprechendes Dokument an Gesundheitsorganisationen, Verbraucherschutzorganisationen und Medien zu senden. Schliesslich solle eine zentrale Lobbyismus-Website die künftig veröffentlichten negativen Informationen bestreiten.