Mainat Kourbanova: Dienstag, 21. April um 13 Uhr

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Katja Behrens und Mainat Kourbanova: Ein Gast aus
Tschetschenien

Die Autorin Katja Behrens im Gespräch mit der tschetschenische Journalistin und Autorin Mainat Kourbanova.

Das Gespräch und die Lesung fanden am 10. März 2009 im Literaturhaus Darmstadt statt.

Eine Sendung der Dissent Medienwerkstatt Darmstadt.

Wiederholung: Dienstag, 14. April um 13 Uhr.

 

Mainat Kourbanova: Dienstag, 21. April um 13 Uhr

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Katja Behrens und Mainat Kourbanova: Ein Gast aus
Tschetschenien

Die Autorin Katja Behrens im Gespräch mit der tschetschenische Journalistin und Autorin Mainat Kourbanova.

Das Gespräch und die Lesung fanden am 10. März 2009 im Literaturhaus Darmstadt statt.

Eine Sendung der Dissent Medienwerkstatt Darmstadt.

Wiederholung: Dienstag, 14. April um 13 Uhr.

Katja Behrens ist seit einigen Jahren „Writers In Prison" -
Beauftrage des deutschen PEN.

Mainat Kourbanova lebt seit mittlerweile zwei Jahren als
Stipendiatin der Stadt Darmstadt am Woog. Sie war eine langjährige Freundin der
ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja und musste ihre
Heimatstadt Grosny wegen verschiedener Mord-Drohungen gegen sie und ihre
Tochter verlassen. In ihrem Exil hat Mainat Kourbanova mit einem Buch über ihre
Heimat und ihre grausamen Erfahrungen begonnen.

Literaturhinweis:

Vor dem Umsteigen, Jahrbuch für
Literatur14. Brandes & Apsel Verlag 2008, 366Seiten

„Dass sie überlebte, hat sie vielleicht nur der Tatsache zu
verdanken gehabt, dass zufälligerweise in einem kurzen Zeitfenster die
Repression gegen Journalistinnen und Journalisten in Rußland und Tschetschenien
auch im Westen kritisch wahrgenommen wurde. Ansonsten herrscht Schweigen. Die
Mörder können weiter morden, ihre Opfer verschwinden lassen und in Freiheit
weiterleben.

Das alles nicht zu vergessen, hat sich Mainat Kourbanova
aufgemacht aufzuschreiben, was geschehen ist, damit die Menschen, ihre Namen
und ihre Geschichten nicht verloren gehen. Eine kurze derartige Geschichte ist
vor kurzem im Jahrbuch für Literatur im Brandes & Apsel Verlag erschienen.
„Wie soll ich dich lieben, Grosny?", fragt sie und bringt uns den Krieg und den
Terror auf eine Weise hautnah nahe, wie wir sie vielleicht lieber nicht
ertragen wollen. Sie erzählt darin, was es heißt, auf die Häscher und Mörder zu
erwarten, zu wissen, sie werden im Morgengrauen kommen und dich mitnehmen, und
du kannst ihnen nicht entkommen. Wie sie dein Leben und deine Träume bestimmen,
wo du doch nur noch einmal den Zauber eines Morgenaufgangs im Mai erleben
wolltest, etwas, was für uns selbstverständlich sein kann, aber in Grosny
tödlich zu enden droht.

Sie erzählt aber auch, wie der Tod alltäglich in Grosny auf
die Menschen wartet, wenn sie im Café sitzen oder an der Haltestelle auf den
nächsten Bus warten. Und sie schreibt gegen die Lüge an, die derartige
Attentate irgendwelchen islamistischen Fundamentalisten zurechnet, wo sie doch nur
allzugut weiß, wozu die russischen Spezialkräfte in der Lage sind.
Eindringlicher als hier können wir kaum das Grauen, das nicht nur am Morgen
kommt, erfahren, ein Grauen, das weit von uns weg ist und uns nicht betrifft.
Denn wir leben hier, relativ sicher und wohlbehütet. Hier werden wir nur von
Arbeitsagenturen oder durch den Leistungsdruck in Call-Centern,
Zeitarbeitsfirmen und anderen Ausbeutungsmaschinen schikaniert, aber in Grosny
und erst recht in den ländlichen Regionen Tschetscheniens ist die Schikane eine
tödliche Waffe." (Walter Kuhl, Dissent Medienwerkstatt Darmstadt)