Als 1913 der 2 Balkankrieg ausbrach wurde der Endinger Filmdokumentarist Robert Schwobthaler vom griechischen König eingeladen, über den Kriegsverlauf einen Film zu drehen. Der gut einstündige Film zeigt ungeschminkt die Greuel des Krieges. Der Film folgt keiner reißerischen Dramaturgie, sondern knüpft im Stil  zeitgenössischer Wochenschauen Eindrücke aus dem Krieg aneinander. Aufnahmen aus einem Feldlazarett werden ebenso lapidar gezeigt, wie Eindrücke von griechischen Siegesfeiern.

Die Dreharbeiten waren mitunter lebensgefährlich, Schwobthaler und sein 'Operateur' Albert Sperr drehten in bedrohlicher Nähe der bulgarischen Geschütze. Die für den Vertireb verantwortliche Freiburger Express-Film betonte in ihren Werbeplakaten die pazifistische Grundhaltung des Films. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der Film dabei ganz auf seine dokumentarische Qualität vertraut und auf moralische Kommentierungen verzichtet.

Der Film war ein großer Welterfolg, in vielen Ländern waren Vorstellungen regelmäßig ausverkauft. In Deutschland wurde er 1916 verboten - 'vaterländische' Machwerke der BUFA sollten stattdessen die Bevölkerung bei Kriegslaune halten. Der Film galt jahrzehntelang als verschollen, vor einigen Jahren wurde dann aber doch eine Kopie in einem Depot in los Angeles entdeckt.

Das Koki zeigt heute abend um 21 Uhr die restaurierte Fassung des Films mit einer Einführung von Wolfgang Dittrich und einer Lesung aus dem Reisetagebuch zum Film. Die Silent Movie Music Company wird den Film musikalisch begleiten.

Zur Seite des Kommunalen Kino: http://koki-freiburg.de/filme/4564/veranstaltung_verlegt_in_den_kinosaal_im_alten_wiehrebahnhof_mit_der_kamera_in_der_schlachtfront

Anmerkungen zur Freiburger Filmproduktionsgeschichte von Wolfgang Dittrich (auch zu diesem Film): http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/Dittrich-Film.htm