In einem sogenannten Tribunal wurde dem US-Chemie- und Saatgutkonzern Monsanto ein problematischer bis rechtswidriger Umgang mit Menschenrechten, Umwelt und politischen Verflechtungen vorgeworfen. Zu diesem Schluss kam das Rechtsgutachten, das von einem internationalen Gremium über die Geschäftspraktiken von Monsanto erstellt wurde.
Insgesamt wurden 28 ZeugInnen gehört, die sich unter anderem zu dem in der EU mittlerweile hoch unstrittenen Wirkstoff Glyphosat äußerten. Dem in Pflanzenschutzmitteln enthaltenen Stoff werden unter anderem Missbildungen bei Kindern zugeschrieben.
Neben Folgen für Menschen wirkten sich die Geschäftspraktiken von Monsanto auch negativ auf die Umwelt aus, so das Gutachten. Die monopol-artige Stellung des Konzern und die Gesetzgebung zugunsten von großen Nahrungsmittel- und Agrarkonzernen gefährde die Biodiversität und Ernährungssouveränität großer Bevölkerungsteile.
Das Tribunal ist kein Gericht, sondern ein von AktivistInnen einberufenes Gremium mit insgesamt fünf RichterInnen aus Kanada, Argentinien, Senegal, Belgien und Mexiko. Die RichterInnen untersuchten seit 2015 die Geschäftspraktiken von Monsanto, hörten ZeugInnen und verfassten ein Rechtsgutachten zu den Auswirkungen des Konzerns. Das Gremium fordert in seinem Abschlussbericht die Politik auf, das internationale Recht für Menschenrechts- und Umweltbelange zu stärken, um den weitreichenden Befugnissen des Konzerns etwas entgegen zu setzen.