Der International Council of Nurses, also der Internationale Rat der Krankenschwestern (ICN) befürchtet eine Massenabwanderung aus den Pflegeberufen nach dem Ende der Pandemie. Nach Angaben des Vorsitzenden des ICN, Howard Catton sind mindestens 3000 Pflegekräfte in 60 Ländern selbst an Corona gestorben, wahrscheinlich mehr. Die Beschäftigten hätten Stress und Burnouts erlebt. Catton nennt es eine „Massentraumatisierung“. Viele hätten den Punkt erreicht, an dem sie alles gegeben hätten, was sie geben konnten. Vor der Krise habe es weltweit 27 Millionen Krankenschwestern und Pfleger gegeben. Das hätte bereits einen Mangel von 6 Millionen Pflegekräften bedeutet. Weil nun viele Pflegekräfte ihren Beruf aufgeben wollten und weil bis 2030 weitere 4 Millionen Pflegekräfte das Rentenalter erreicht hätten, befürchtet Catton, dass sich der Mangel mehr als verdoppeln könnte. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Beschäftigten in der Pflege in Deutschland alleine zwischen Anfang April und Ende Juli bereits um ein halbes Prozent zurückgegangen. Geklagt wird über relativ schlechte Bezahlung und Arbeitsüberlastung aufgrund von Personalmangel.