Der Abgeordnete der Republikanischen Volkspartei, Yüksel Mansur Kilinc sagte gestern im türkischen Parlament, dass als Gegenleistung für eine Spende für die Wahlkampagne für die Wiederwahl von Tayyip Erdogan 2018 Untersuchungen wegen Terrorverdacht eingestellt wurden. Es soll sich dabei um Anhänger des Sektenführers Fethullah Gülen handeln. Erdogan macht Gülen, der in den USA lebt für den Putschversuch von Teilen des Militärs im Jahre 2016 verantwortlich. Gülen war früher Prediger an der Blauen Moschee in Istanbul. Er betrieb ein weltweites Netz von Bildungseinrichtungen und hatte viele Anhänger im Staatsapparat, insbesondere in der Polizei. Lange Zeit waren Erdogan und Gülen Verbündete. Gülen ergebene Polizisten und Journalisten veranstalteten mit fingierten Anschuldigungen eine Hexenjagd auf wirkliche oder potentielle Gegner Erdogans. Mittlerweile werden mutmaßliche Gülen-Anhänger selbst als Terroristen verfolgt. Die Beweise sind wie bei den Gülen-Opfern von einst wieder oft dürftig und eine Wahlspende für Erdogan reicht nun offenbar, um sich von dem Verdacht zu befreien.