Frankreich: Nationalversammlung stimmt für unbezahlten Tag bei Krankmeldungen im öffentlichen Dienst

Nationalversammlung stimmt für unbezahlten Tag bei Krankmeldungen im öffentlichen Dienst

Die französische Nationalversammlung hat am gestrigen Montag ohne Überraschung für einen Vorschlag der Regierung gestimmt, wonach öffentlich Beschäftigte am ersten Tag ihrer Krankmeldungen nicht bezahlt werden. Dieser sogenannte Karenztag ist Teil des Gesetzentwurfs für den Haushalt 2018.

Dadurch will die Regierung 170 Millionen Euro sparen und gegen kurze Krankmeldungen vorgehen, die sie als Mikro-Arbeitsversäumnis, als Störung der Dienste und als Mehrbelastung für die Kolleginnen abtut.

Diese Massnahme war 2012 unter Präsident Sarkozy eingeführt worden, und bereits 2014 unter Präsident Hollande wieder abgeschafft worden. Die damalige Ministerin für den öffentlichen Dienst hatte diesen unbezahlten Karenztag als "ungerecht, unnötig und ineffizient" bezeichnet. Das französische Statistikamt Insee schätzte, dass dieser Karenztag die Krankmeldungen von unter zwei Tagen stark reduziert habe, aber dafür die Zahl der längeren Krankmeldungen erhöht habe.

Für Beschäftigte im Privatsektor gilt bereits eine dreitägige Karenz bei Krankmeldungen.

(mc)