Neues Dokument belegt systematische Verfolgung der Uiguren in China

Neues Dokument belegt systematische Verfolgung der Uiguren in China

Den Enthüllungen über die Interierung der Uiguren in chinesischen Umerziehungslagern folgten kürzlich weitere Details. Ein dem BBC vorliegendes Dokument zeigt auf wie umfassend die chinesische Regierung die muslimische Minderheit im Westen des Landes verfolgt. Es handelt sich um einen über 100 seitenlangen Liste die die Namen von mehr als 300 Lagerinsassen enthält. Darüber hinaus sind mehr als 1800 Menschen aus dem familiären Umkreis vermerkt. Laut Auswertungen des NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung wird das Verhalten jeder vermerkten Person akribisch festgehalten. Dazu gehören Aussehen und Verhalten die über Sicherheitskameras und Überwachungsapps erfasst werden.

Auch entgegen der Meinung der chinesischen Regierung werden nicht nur Menschen beobachtet die potenziell extremistisches Gedankengut tragen. Schon das Tragen eines Barts oder bestimmter Kleidungsstücke wie Schleier reicht aus um sich zum Verdachtsfall zu machen. Auch das beantragen eines Reisepasses führt zu einem Eintrag.

Seit 2016 sollen mehr als eine 1 Million Menschen in den Arbeitslagern festgehalten worden seien. Das entspricht einem Zehntel der in China lebenden uigurischen Bevölkerung.