Statement der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland ISD: Nichts davon ist neu und das ist das Problem

Nichts davon ist neu und das ist das Problem

Stellungnahme der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland zur AfD und einer gesellschaftlichen Normalisierung rassistischer und rechtsextremer Positionen.

Zu Beginn des "Superwahljahres" 2024 ruft die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. (ISD) Berlin alle Stimmberechtigten auf, von ihrem Recht Gebrauch zu  machen: "Bisherige Strategien, insbesondere Appelle an Institutionen und Medien mit der Erwartung, dass ein verantwortlicher Umgang von Parteien und Verbänden, ein kritischer öffentlicher Diskurs - also jemand anders - es schon richten werden,
sind gescheitert. Wir können es uns nicht mehr leisten, nur von denjenigen ein Eindämmen der AfD zu fordern, die dies in den letzten Jahren schon nicht geschafft und teils auch gar nicht versucht haben.
Was ist also zu tun? Was es braucht, ist eine Haltung, die zu bewusstem Handeln führt. Wen also die rassistischen Vertreibungsphantasien der AfD tatsächlich empören, der oder diejenige sollte es sich nun zur persönlichen Aufgabe machen, im eigenen Familien- und Bekanntenkreis konkret die Wahlbeteiligung zur Europawahl drastisch zu erhöhen. Denn die Rechnung ist einfach: jede nicht abgegebene Stimme verleiht der AfD mehr Gewicht."

Weiter: "Denn eine weitere wichtige Tatsache ist, dass viele Menschen, die in Deutschland seit Jahrzehnten leben und Teil dieses Landes sind, selbst nicht wählen dürfen. Sie können also die Politik nicht mitbestimmen. Wer also berechtigt ist / das Privileg hat / zu wählen, aber selbst damit hadert, ein Kreuz zu setzen, kann dennoch wählen und zwar in Solidarität mit jenen, die in diesem Prozess rechtlich ohne Stimme sind. Deren Interesse in der Wahlkabine zu vetreten ist eine mögliche Form gelebter Solidarität. Und das tun wir gleichzeitig im eigenen Interesse kund, wenn wir eine AfD-Machtübernahme nicht gutheißen."

(Berlin, 20.01.2024)