Der Erfolg der groß angelegten Öffentlichkeitsfahndung nach angeblichen StrafttäterInnen beim G20-Gipfel ist offenbar mehr als begrenzt. Zuletzt hatte die Hamburger Polizei gemeldet, einer der Gesuchten habe sich gestellt. Nun wird klar, der Mann ist ein rechter Medienaktivist, der als Videoblogger über die Ausschreitungen in Hamburg berichtet hat. Das Video ist seit Monaten online frei einsehbar.
Das Video zeigt den 29-jährigen aus Nordrhein-Westfalen neben Barrikaden im Schanzenviertel und angeblich „exklusives“ Material aus einem geplünderten Supermarkt. Der Mann selbst berichtet auf seinem Blog ausführlich über seinen Aufenthalt in Hamburg. Warum die Soko „Schwarzer Block“ auf dieses Video und damit auch auf die Identität des Mannes nicht vorher aufmerksam geworden ist, bleibt offen.
Unklar ist auch, welche „Straftat von erheblichem Ausmaß“ dem Mann mit großer Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann. Nur unter diesen Voraussetzungen ist eine Öffentlichkeitsfahndung überhaupt zulässig. Das Fahndungsfoto ist mittlerweile ohne Begründung von den Seiten der Polizei gelöscht worden.