Opernsänger verklagt Berliner Verkehrsbetriebe wegen Diskriminierung

Opernsänger verklagt Berliner Verkehrsbetriebe wegen Diskriminierung

Wie zuerst der Guardian berichtete verklagt der amerikanisch-deutsche Opernsänger Jeremy Osborne die Berliner Verkehrsbetriebe wegen diskriminierender Behandlung durch Mitarbeiter des Subunternehmens B.O.S. – Berliner Objektschutz und Service, das für die Berliner Verkehrsbetriebe Fahrkartenkontrollen durchführt. Als vier Kontrolleure in Zivil den Wagen betraten, fragte er einen von ihnen, ob er sich als Kontrolleur ausweisen könnte. Darauf nahmen sie ihm seinen Pass ab und zwangen ihn auszusteigen. Einer sagte laut Osborne zu ihm: „Black Live Matters ist nur eine Ausrede“. Ein anderer stieß ihn auf eine Metallbank, so dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. In einem späteren Bericht des Unternehmens wurde ihm vorgeworfen, die Kontrolleure provoziert und als Ausländer beschimpft zu haben. Osborne, der zu diesem Zeitpunkt noch keinen deutschen Pass hatte, bestreitet das. Auch in dem nach dem Vorfall aufgenommenen Polizeibericht ist nicht davon die Rede.

 

Es gibt mehr so Fälle. Der nigerianisch-amerikanische Kunstkurator Abbéy Odunlami gibt an, er sei von Kontrolleuren des gleichen Unternehmens ebenfalls gezwungen worden auf den Bahnsteig zu treten und dort misshandelt worden. Ergebnis: eine eingedrückte Schulter, ein gebrochenes Schlüsselbein zwei gebrochene Rippen, von denen eine in die Lunge drückte. Nach Angabe des behandelnden Arztes war diese Verletzung potentiell lebensgefährlich. Sowohl Odunlami als auch Osborne hatten gültige Fahrkarten, aber beide eine dunkle Haut. Unter dem Hashtag #WeilwirunsFürchten sollen sich bereits 60 Leute gesammelt haben, die angeben von Kontrolleuren der Berliner Verkehrsbetriebe diskriminierend behandelt worden zu sein.