Präsident des EU-Parlaments besucht den ersten sogenannten "Hot Spot"

Präsident des EU-Parlaments besucht den ersten sogenannten "Hot Spot"

Der Besuch von Martin Schulz auf der griechischen Insel Lesbos war begleitet von Protesten ehrenamtlicher HelferInnen und AktivistInnen. Dort werden ankommende Flüchtlinge zur Registrierung festgesetzt. Täglich kommen dort bis zu 7.000 Menschen an, es können aber nur 2.500 registriert werden. Nach Prüfung ihrer Asylanträge werden die Menschen von dort aus auf andere EU-Staaten umverteilt.

Pro Asyl berichtet von katastrophalen Zuständen in dem staatlichen Lager: Es gibt dort weder genügend Zelte oder trockene Kleidung für Neuankömmlinge noch medizinische Versorgung. Seit September gab es keine Essenlieferung und keine Trinkwasserversorgung. Diejenigen, die noch nicht registriert sind, haben keinen Zugang zu Toiletten und Waschmöglichkeiten. Berichten zufolge haben bereits mehrere schwangere Frauen unter diesen Umständen ihre Kinder verloren.

Außerdem, so dem Bericht ehrenamtlicher Helferinnen zufolge, ginge die Polizei willkürlich mit Knüppeln und Tränengas auf in der Schlange wartende Menschen los. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden inhaftiert.

Der EP-Präsident Schulz bezeichnete die Zustände in dem Lager als "sehr schwierig und dramatisch." "Ohne vernünftiges Umverteilungssystem", so Schulz weiter, "hilft kein Hot Spot bei der Lösung."

Bis 2017 sollen 160.000 Mensche aus Italien und Griechenland in andere EU-Länder mit Ausnahme von Rumänien, der Tschechischen Republik, Slowakei und Ungarn, umgesiedelt werden. Die ersten etwa 100 Geflüchteten landeten in den letzten Tagen bereits in Luxemburg.