Predictive Policing - Aufklärung vor der Tat

Predictive Policing - Aufklärung vor der Tat

Es soll ein Mittel sein, um Straftaten zu verhindern, doch in den USA wird bereits Alarm geschlagen, dass Methoden des sogenannten "Predictive Policing" zur Diskriminierung von Minderheiten führen. Der Film Pre Crime von Matthias Heeder beschäftigt sich kritischen mit den neuen Methoden. Radio Dreyeckland fragte Benjamin Rusteberg vom Institut für Staatswissenschaft und rechtsphilosophie der Uni FR zu Predictive Policing. Zunächst erklärt er, was der Begriff grob bedeutet. Dann geht er auf unterschiedliche Formen des Predictive Policing ein, dem räumlich orientierten, das in Versuchen auch bereits in Deutschland angewandt wurde und dem weit bedenklicheren, auf Personengruppen bezogenen Predictive Policing. Außerdem weist er darauf hin, dass es Dinge wie Rasterfahndung und Racial Profiling auch schon ganz ohne die Programmgestützten Methoden des Predictive Policing gibt. Hier sieht er sogar einen Vorteil darin, dass die Aufgaben, die in ein Computerprogramm eingegeben werden objektiv nachvollziehen sind, während die Handlung eines Beamten nicht so leicht objektivierbar ist. Was natürlich voraussetzt, das die Sicherheitsbehörden die Arbeitsweise ihrer Programme offenlegen und da ist Skepsis angesagt.

Der Film Pre Crime wird am 16. 11. um 19 Uhr in der Harmonie gezeigt. Anschließend findet eine Diskussion mit dem Regisseur statt, an der neben anderen Experten auch Benjamin Rusteberg tielnehmen wird.