Pro Asyl und der Sächsische Flüchtlingsrat fordern die sächsischen Behörden auf, eine syrische Familie aus Rumänien zurückzuholen, die rechtswidrig abgeschoben wurde.

Die fünfköpfige Familie hatte zwar in Rumänien rein rechtlich einen Schutzstatus erhalten. Doch sie war wegen der dortigen Umstände nach Deutschland weitergereist und klagte gegen ihre Rückführung nach Rumänien.

Ein Verwaltungsgericht hatte beschlossen, dass die Familie nicht abgeschoben werden dürfe, solange es über ihre Klage noch nicht entschieden habe. Doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte die sächsischen Behörden falsch informiert und erklärt, dass die syrische Familie abgeschoben werden dürfe.

Wegen dieser rechtswidrigen Abschiebung forderte das Verwaltungsgericht das Land Sachsen vergangene Woche dazu auf, die syrische Familie unverzüglich aus Rumänien zurückzuholen. Pro Asyl und der sächsische Flüchtlingsrat kritisieren nun die Untätigkeit der sächsischen Behörden in diesem Fall.

Die fünfköpfige syrische Familie verharre mittlerweile schon seit einem Monat in Rumänien. Sie habe die ersten Nächte obdachlos in einem Park verbracht und habe dann erst durch die Hilfe des rumänischen Flüchtlingsrates wenigstens eine Garage als Obdach bekommen.

Dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge passieren nicht zum ersten Mal solche Fehler, die für die Betroffenen schwerwiegende Folgen haben. Zuvor waren zwei Menschen von Deutschland aufgrund von Verfahrensfehlern der Behörden bis nach Afghanistan abgeschoben worden. Die Behörden mussten sie dann aufgrund von Gerichtsentscheidungen zurückholen.

(mc)