- Queer ohne Jüdinnen und Juden.
„Normalerweise versuche ich wegzuhören, mich abzulenken, außer Reichweite der Lautsprecher zu stehen. Eine seit Jahren auf dem Kreuzberger CSD notwendige Praxis, doch dieses Mal funktioniert sie nicht mehr, und ich sitze heulend in einem Hauseingang, weil ich deutlich die Botschaft höre: Als queere Jüdin bin ich hier nicht erwünscht, zumindest nicht, wenn ich mich nicht antizionistisch positioniere.“
Die Sendung basiert auf einem Beitrag aus dem Buch Judenhass Underground, erschienen im Hentrich & Hentrich Verlag (https://t1p.de/en41u). Der Autor ist Stefan Lauer (17 Grad, 14. April 2024 ; https://t1p.de/ntknv).
- Judenhass goes Underground. Ein Podiumsgespräch über Antisemitismus in progressiven Subkulturen.
Niemand will Antisemit*in sein. Erst recht nicht in Subkulturen und Bewegungen mit einem progressiven, emanzipatorischen Selbstbild. Judenhass goes Underground – ob Rap gegen Rothschild, DJs for Palestine oder Punks Against Apartheid. BDS, die Boykottkampagne gegen den jüdischen Staat, will nahezu jedes Anliegen kapern, von Klassenkampf bis Klimagerech- tigkeit. Altbekannte Mythen tauchen in alternativer Form wieder auf, bei Pride-Demos, auf der documenta oder beim Gedenken an den Terror von Hanau. Und viele Jüdinnen*Juden fragen sich, wo ihr Platz in solchen Szenen sein soll.
Auch in Hamburg müssen diese Debatten geführt werden: Kampnagel lädt eine Antisemitin als Keynotespeakerin ein, die besten Plätze vor der Bühne von FFF Großdemonstrationen werden von stalinistischen Israelhasser*innen gekapert und an der HfbK durfte Ruangrupa ihr plumpes Weltbild verbreiten und sich weiter weigern, im Judenhass ein Problem zu sehen. Mit der Ausrede, Antisemitismus sei ein rechtes Phänomen, wird oft jegliche Kritik abgeblockt – eine Selbstreflektion findet nicht statt.
Mit unseren Gästen Nicholas Potter, Maria Kanitz, Ben Salomo und Ronya Othmann wollen wir ausgehend vom Sammelband „Judenhass Underground“ die blinden Flecken im eigenen Milieu besprechen. Am Montag, 3. Juni 2024, um 19:00h im Uebel & Gefährlich in Hamburg. Eine Veranstaltung von Innenrevision Kulturbetrieb & Hamburger Initiative gegen Antisemitismus (https://t1p.de/3p11m ; https://t1p.de/d99l0)
Musik: Kinky Friedman, Jewdriver, F.S.K., Ben Salomo.