Radio Corax: Kritik zum neuen Verpackungsgesetz der Bundesregierung

Radio Corax: Kritik zum neuen Verpackungsgesetz der Bundesregierung

Wir leben in einer wahren Wegwerfgesellschaft: Wir werfen inzwischen doppelt so viel weg, wie noch vor 40 Jahren, kaufen Einmalartikel, zu denen es billigere Alternativen gibt, die sich mehrfach verwenden lassen. 

Um es etwas drastischer auszudrücken: Würde es eine nationale Recyclingrate von nur 30% geben, würde das ebenso viel Treibhausgasemissionen einsparen, als wenn man 25 Millionen Autos von den Straßen verbannen würde. Jede Tonne recycelter Plastikflaschen würde 750 Kilo Rohöl sparen, eine Tonne recycelter Milch- oder Saftkartons würden gar zwei Tonnen Holz sparen. 

Die Liste mit derartigen Fakten ist lang. Nun gibt es ein neues Verpackungsgesetz der Bundesregierung. 

„An gut sichtbarer Stelle“ auf einer gekauften PET-Flasche wird demnächst stehen, ob die Flasche hinterher geschreddert oder neu gefüllt wird. Zumindest wenn es nach der Bundesregierung geht. Die hat einen Entwurf für ein neues Verpackungsgesetz vorgelegt. Derzeit gibt es noch eine Zielquote von 80 Prozent für „ökologisch vorteilhafte Getränkeverpackungen“. Die würde demnächst wegfallen, sollte der Gesetzentwurf umgesetzt werden. „Ambitionslos und kontraproduktiv“ sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Und auch andere Umweltverbände kritisieren den Entwurf scharf. Sie fordern auch, dass die Wiederverwertung von Wertstoffen besser geregelt werde. Denn es werden immer noch viele Wertstoffe als Restmüll verbrannt. 

Der BUND-Abfallexperte Dr. Rolf Buschmann weiß mehr zu dem aktuellen Entwurf des Verpackungsgesetzes und die aktuellen Bemühungen um eine Wertstoffverwertung. Radio Corax hat ihn interviewt.