Rechte „Gruppe Freital“ eventuell von PolizistInnen vorgewarnt

Rechte „Gruppe Freital“ eventuell von PolizistInnen vorgewarnt

Die wegen versuchtem Mord angeklagten Mitglieder der rechtsextremen „Gruppe Freital“ könnten eventuell von PolizistInnen über Ermittlungen informiert worden sein. Die Staatsanwaltschaft Dresden bestätigte gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk und der Zeitung „Die Zeit“, dass sie wegen des Verdachts auf Verletzung von Dienstgeheimnissen. Konkrete Tatverdächtige gebe es allerdings noch nicht, auch keine Eingrenzung auf Polizeibeamte.

Ein Mitglied der sogenannten „Gruppe Freital“ soll demnach ausgesagt haben, dass ein weiteres Gruppenmitglied Informationen zu Polizeieinsätzen von einem Beamten der Bereitschaftspolizei erhalten hat. Dabei soll es um Einsatzorte und –uhrzeiten der Polizei gegangen sein. Genauere Informationen gab die Staatsanwaltschaft Dresden bislang nicht heraus.

Im sächsischen Landtag sprachen die Grünen und die Linkspartei von einer schweren Vertrauenskrise gegenüber der Polizei sowie Innenminister Markus Ulbig, sollte sich der Verdacht erhärten. Zudem sei das Parlament nicht informiert worden, obwohl das Thema mehrfach auf der Tagesordnung gestanden hätte.

Bereits im November war bekannt geworden, dass der sächsische Verfassungsschutz Kontakt zu Mitgliedern der „Gruppe Freital“ hatte. Sieben Mitglieder der Gruppe müssen sich demnächst vor Gericht verantworten. Der Generalbundesanwalt wirft ihnen versuchten Mord und die Mitgliedschaft in einer rechtsterroristischen Vereinigung vor.