SüdWERT Wohnungsprivatisierung Gmbh kämpft "mit Sickerargument" um Ihre Renditechance !!

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SüdWERT Wohnungsprivatisierung Gmbh kämpft "mit Sickerargument" um Ihre Renditechance !!

Die Südwert Wohnungsprivatisierungsgesellschaft mbH (Südwert) möchte Wohnungen der Gagfah Group in Herdern erwerben. Sie sieht sich durch Medienberichte in ihrem Bestreben auf Rendite gefährdet und hat deshalb an die Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderates geschrieben. Darin behauptet Sie u.a.
"Vor wenigen Tagen berichteten einige Freiburger Medien, der Südwert-Kauf würde zu steigenden Mieten, Kündigungen bei Eigenbedarf und Wohnraumverlust in Freiburg führen. Südwert-Geschäftsführer Dieter Schwahn stellt klar, dass keine derartigen Konsequenzen drohen: "Die Mieterinnen und Mieter haben auch nach einem Verkauf an unsere Gesellschaft keine Mieterhöhungen oder Kündigungen zu befürchten. Das ist auch dann der Fall, wenn ihre Mietwohnung von einem privaten Investor gekauft wird. Ebenso wenig geht Mietwohnraum in Freiburg verloren."

Das Kunststück der Erhaltung von Miet-Wohnraum trotz Privatisierung geht nach der LBBW Teil-Tochter Melodie folgendermassen: Zwar würden auch bei Südwert nur überhaupt 30 bis maximal 40 % der Altmieter zum Zuge kommen bzw. in der Lage sein, die Wohnungen zu kaufen!
Aber: bei einer Mieterfluktuation von jährlich 10 % würden doch primär selbstnutzenden Erwerber zum Zuge kommen, bevor Kapitalanleger das Rennen machen.
Diese Selbstnutzer würden ja woanders (Miet-)Wohnungen freimachen? Nur zu dumm, daß im Geschäftsbericht das Gegenteil konstatiert:"Nach wie vor ist festzustellen, dass Mieter und Selbstnutzer das Angebot zum Erwerb nicht mehr im früheren Umfang annehmen."(Geschäftsbericht 2010)
Also eine schon mehr als verwegene Zweckbehauptung des Südwert Geschäftsführers, dass vor allem Niedrigeinkommensbeziehr Nutzniesser der Rendite-Poltik siener Gesellschaft sind!!
Abgesehen davon, dass nach diesem Modell in sechs bis sieben Jahren ohnehin alles verscherbelt wäre, bleibt die Frage was daran in der Praxis der Südwert sonst noch stimmt?
Fakt ist, dass nach Auskunft des Bürgervereins Brühl-Beurbarung, in den von der Südwert aus FSB-Bestand erworbenen Wohnungen dies gerade nicht die Verscherbelungspraxis der Südwert Privatisierungs GmbH darstellt.
In der Lortzingstr. z.b. erhielten die Häuser einen Neuanstrich. Aber hier sind nicht nur - trotz Interesse - die Altmieter gerade nicht zum Zuge gekommen! Natürlich auch keine Selbstnutzer, sondern Kapitalanleger aus Stuttgart.
Dieses Geschäftsmodell wird von der Südwert auch unverhohlen in ihren publizierten Geschäftsberichten als treibendes, ja unvermeidliches Interesse ihrer Privatisierungsmöglichkeiten aus ehemaligen öffentlich geförderten Wohnraumbestand angesichts der Finanzkrise "Flucht in Sachwerte" ausdrücklich lobend erwähnt.( "Demgegenüber nimmt die Nachfrage von privaten Investoren zu. Ursachen sind Investitionsdrang in Sachanlagen und das niedrige Zinsniveau."GB 2010)
Last not least: Warum soll es nach Verkauf zu keinen Mieterhöhungen kommen? Weil die Bausubstanz gut gepflegt ist und deshalb Modernisierungsmieterhöhungen nicht anstehen!??
Wie wäre es mit einem neuen Fassadenanstrich und dem Anbau von mehr Balkonen? Wie von Sauer Immo im "Helden"-und "Instituts"-Viertel und vorgemacht und bei dem Südwert -Upgrade im Stühlinger beim FSB Altbestand nachgemacht?
Aber wie Geschäftsführer Schwahn auch anmerkt: Schon jetzt liegt das Mietneiveau am oberen Rand des Mietspiegels.

Anlage: Brief des Südwert Geschäftsführers Schwahn an Medien und Gemeinderäte


„Steigende Mieten oder Kündigungen wird es nicht geben“
Bietigheim-Bissingen. 30. Januar 2012. Die Südwert Wohnungsprivatisierungsgesellschaft mbH (Südwert) möchte Wohnungen der Gagfah Group in Herdern erwerben. Vor wenigen Tagen berichteten einige Freiburger Medien, der Südwert-Kauf würde zu steigenden Mieten, Kündigungen bei Eigenbedarf und Wohnraumverlust in Freiburg führen. Südwert-Geschäftsführer Dieter Schwahn stellt klar, dass keine derartigen Konsequenzen drohen: „Die Mieterinnen und Mieter haben auch nach einem Verkauf an unsere Gesellschaft keine Mieterhöhungen oder Kündigungen zu befürchten. Das ist auch dann der Fall, wenn ihre Mietwohnung von einem privaten Investor gekauft wird. Ebenso wenig geht Mietwohnraum in Freiburg verloren.“

Schwahn ist es besonders wichtig, darauf hinzuweisen, dass in Freiburg kein Wohnraum bei einem Südwert-Kauf verloren gehe. Denn die Wohnungen werden vorrangig an die bisherigen Mieter verkauft. Im Schnitt nehmen 30 bis 40 Prozent der Mieter das Südwert-Angebot wahr, die Wohnung zu kaufen, in der sie leben. „Dadurch geht kein Mietwohnraum verloren, da die Mieter nach dem Kauf ihrer Wohnung keine Mietwohnung mehr nachfragen“, erklärt Schwahn.

In Briefen an die Fraktionsvorsitzenden im Freiburger Gemeinderat stellt Schwahn klar, dass die Behauptungen insgesamt nicht zutreffend sind. So muss sich auch kein Mieter vor Kündigungen bei Eigenbedarf fürchten, wenn die Wohnung, in der er lebt, an einen privaten Investor verkauft wird. „Zuerst bieten wir dem Mieter die Wohnung mit einer ausführlichen Beratung über die Erwerbsmöglichkeiten an. Sollte er die Wohnung nicht kaufen können oder wollen, kann die Wohnung von einem privaten Investor gekauft werden“, erklärt Schwahn. „Zum Schutz des Mieters schließen wir einen so genannten Mietvertragsnachtrag ab. In ihm ist zum Beispiel geregelt, dass Kündigungen zur Eigennutzung und zur besseren wirtschaftlichen Verwertbarkeit ausgeschlossen sind.“

Das Thema Mieterhöhungen ist auch aus einem anderen Grund vom Tisch: Da die betreffenden Wohnungen in den Gebäuden in der Sautierstraße, der Stefan-Meier-Straße sowie im Rennweg zudem über eine gute Bausubstanz verfügen, müssen sie nicht modernisiert werden. „Ohne Modernisierung gibt es auch keinen Handlungsspielraum für Modernisierungsmieterhöhungen“, versichert Schwahn. Die Mieten orientieren sich bereits heute am Freiburger Mietspiegel und werden sich auch künftig nach diesem richten.

Sollten erworbene Wohnungen durch Fluktuation frei werden, bietet die Südwert diese gezielt Selbstnutzern am lokalen Immobilienmarkt an. Die Fluktuationsrate beträgt laut den Erfahrungen der Südwert durchschnittlich rund zehn Prozent. Für Selbstnutzer bietet sich die Chance, auf diesem Weg günstig Eigentum zu erwerben. „Gerade im engen Freiburger Wohnungsmarkt mit einer großen Nachfrage nach günstigem Wohneigentum entlasten wir den Markt spürbar“, so Schwahn. „Zudem macht ein Selbstnutzer in der Regel immer eine andere Mietwohnung frei.“

Erst im nächsten Schritt erfolgt ein Verkauf an Kapitalanleger. Dieser wiederum muss in das vorhandene Mietverhältnis eintreten. Das bedeutet: Der Mieter ist vor einer Kündigung geschützt und die Wohnung bleibt weiterhin Bestandteil des Mietmarkts. „Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass durch Eigentumsbildung im Bestand kein Wohnraum verloren geht“, erklärt Schwahn.

Wie wichtig eine solche Form der Eigentumsbildung ist, belegen Zahlen: Zwei Drittel aller Mieter in Deutschland würden lieber in einer eigenen Immobilie leben. Die Erfahrung der Südwert zeigt, dass sich der Wohnungskauf durch Mieterinnen und Mieter positiv auf das Sozialgefüge und die Quartiersentwicklung auswirkt: Die Eigentümer übernehmen Verantwortung für ihre Wohnanlage, das Wohnumfeld verbessert sich. Die Fluktuation nimmt ab und die Eigentümer entwickeln eine höhere Bindung zu ihrem Wohnquartier und der Kommune. Dies wird durch eine Studie der unabhängigen Gesellschaft GISA (Gesellschaft für Innovation, Systementwicklung und Soziale Arbeit mbH) bestätigt. Am Beispiel einer Wohnanlage in Waiblingen wurde der gesamte Prozess der Eigentumsbildung im Bestand durch die GISA vier Jahre lang begleitet.

Die Südwert bietet seit 15 Jahren vor allem Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit, Wohneigentum zu erwerben. Die Vorteile der Wohnungskäufer liegen neben dem Vermögensaufbau und einem wichtigen Baustein der persönlichen Altersvorsorge darin, dass die finanzielle monatliche Belastung nach dem Erwerb der Wohnung in vielen Fällen nahezu gleich bleibt. Künftige Haushaltsbelastungen durch Mieterhöhungen sind ausgeschlossen. „Der Kauf der zuvor als Mieter selbst genutzten Wohnung erspart hohe Kosten für Umzug, Renovierung und Anpassung der Möblierung. Dies erst ermöglicht vielen Mietern Wohneigentum zu erwerben“, sagt Schwahn. Wichtig ist auch der soziale Aspekt, denn die bisherigen Mieter können in einem Umfeld wohnen bleiben, das ihnen wohlbekannt ist und in dem sie häufig tief verwurzelt sind.

Die Wohnungen in der Sautierstraße, der Stefan-Meier-Straße und im Rennweg in Herdern befinden sich aktuell im Besitz der Gagfah Group. Die Südwert hatte bereits im letzten Jahr ihr Interesse an den Grundstücken und den darauf befindlichen Wohnungen bekundet. Die Grundstücke sind im Besitz der Stadt Freiburg. Im Dezember wurde der Verkauf an die Südwert von der Tagesordnung des Freiburger Gemeinderats zurückgezogen. Grund waren Gespräche zwischen der Südwert und der Gagfah, die auf Januar verschoben wurden. Mittlerweile hat auch der Bauverein Breisgau sein Interesse an den Wohnungen bekundet.


Über die SüdWERT Wohnungsprivatisierungsgesellschaft mbH:
Überall, wo sich öffentliche oder private Eigentümer älterer Mietwohnanlagen schwer tun, die Gebäude wirtschaftlich zu betreiben, greift das Privatisierungsmodell der SüdWERT, die diese Bestände zunächst erwirbt. Nach der Devise „Mieter werden Eigentümer“ erfolgt dann ein Angebot zu Vorzugspreisen für Mieter, die sich auf dem Niveau der bisherigen Mieten finanzieren lassen. Als gemeinsames Unternehmen der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW ) und der Bietigheimer Wohnbau GmbH ging die SüdWERT mit diesem Modell im Frühjahr 1998 an den Start. Nach dem Konzept der SüdWERT wurden bis heute bereits über 6.000 Wohneinheiten an über 90 Einzelstandorten privatisiert.