Österreich: Sozialdemokraten verlieren jeden Anstand nach der Parlamentswahl

Sozialdemokraten verlieren jeden Anstand nach der Parlamentswahl

Nach der Parlamentswahl von Sonntag in Österreich zeigen sich die Sozialdemokratinnen von der SPÖ offen für alle Optionen, sprich ausdrücklich auch für eine Koalition mit der rechtsradikale FPÖ. So jedenfalls der Noch-Bundeskanzler Christian Kern, für den es die einzige Möglichkeit wäre, weiter kanzlern zu dürfen.

Eine solche Koalition hat es seit dem Rechtsruck der FPÖ unter Jörg Haider – in Anführungszeichen – "nur" auf der Ebene von Bundesländern wie Kärnten und dem Burgenland gegeben. Nun verliert die SPÖ jeden Anstand und erwägt eine solche Koalition mit den Rechten auch auf Bundesebene. In einer solchen Koalition wäre die rechte FPÖ ein mächtiger Partner, der sich sicher durchsetzen könnte, denn SPÖ und FPÖ schnitten bei der österreichischen Nationalratswahl am Sonntag fast gleich ab.

Kritik an dieser Offenheit der SPÖ-Spitze für die rechtsradikale Partei gibt es vor allem aus den westlichen österreichischen Bundesländern und aus Wien.

Nach der Wahl gibt es drei mögliche Regierungsbündnisse. Eine Koalition aus ÖVP und FPÖ, die ÖVP-Chef Sebastian Kurz bevorzugt und nach dem Rechtsruck der ÖVP naheliegt. Die Grosse Koalition aus ÖVP und SPÖ wie bisher, die Sebastian Kurz aber aufgekündigt und damit Neuwahlen herbeigeführt hatte. Und eine Koalition aus SPÖ und FPÖ, die die Sozialdemokratinnen also nicht ausschliessen wollen.

(mc)