Ermittler haben DNA-Spuren des NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt auf einem Gegenstand gefunden, der sich am Fundort der Leiche Peggys befand. Das teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth mit.

Das damals neunjährige Mädchen Peggy war im Jahr 2001 in Oberfranken verschwunden. Erst im Sommer 2016 fand ein Pilzsammler Teile ihres Skeletts im Wald.

Peggys Verschwinden und ihr Tod gelten als Kriminalrätsel. Ein Mann mit geistiger Behinderung wurde 2004 zu lebenslanger Haft verurteilt, weil ihm dieses Verbrechen zunächst zur Last gelegt wurde. 2014 wurde seine Verurteilung wegen Unstimmigkeiten und einer Falschaussage im ersten Prozess aufgehoben.

Als Mitglied der Neonazi-Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" – kurz NSU – wird Böhnhardt für eine Reihe von Morden und Anschlägen gegen Menschen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin verantwortlich gemacht. Zusammen mit Uwe Mundlos, ebenfalls ein mutmasslicher NSU-Terrorist, nahm sich Uwe Böhnhardt 2011 vermutlich selbst das Leben in einem Wohnmobil. Im Wohnmobil hatte die Polizei offenbar auch Kindersachen ungeklärter Herkunft gefunden.

Laut dem "Spiegel" kann es sich bei Böhnhardts DNA-Spuren aber theoretisch auch um eine Verunreinigung der DNA-Probe handeln, weil die Überreste Peggys und die Leiche Böhnhardts im selben Labor untersucht wurden.