Österreich: FPÖ-Spitzenkandidat Landbauer tritt wegen Skandal um Nazi-Lieder zurück

Österreich: FPÖ-Spitzenkandidat Landbauer tritt wegen Skandal um Nazi-Lieder zurück

Neun Tage nachdem Beginn des Skandals um FPÖ-Spitzenpolitiker Udo Landbauer, tritt dieser nun zurück. Vergangene Woche kam ans Licht, dass in seiner Burschenschaft Germania ein Liederbuch mit antisemitischen und NS-verherrlichenden Texten verwendet wurde. Darin wurde unter anderem zum Mord an Juden aufgerufen. Obwohl er dementierte, von der Existenz und Verwendung dieses Textmaterials zu wissen, entschied er sich jetzt, offiziell zum Schutz seiner Familie, dazu, jegliche Ämter niederzulegen. Kurz zuvor hatte er noch ein Landtagsmandat in Niederösterreich gewonnen. Es ist nicht das erste Mal, dass Landbauer wegen völkisch-nationaler Lieder auffällt. Bereits 2010 war Udo Landbau aktiv an der Verbereitung eines Liederbuches des rechtsextremen und inzwischen verbotenen Vereins Junge Patrioten beteiligt. Dies enthielt ebenfalls Texte aus dem Nationalsozialismus.

Während FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache keinen Grund, für den Rücktritt sieht, stuft Bundeskanzler Sebastian Kurz diesen als richtig ein.

Da das Liederbuch 1997 neu aufgelegt wurde und immer noch gedruckt wird, muss sich die Burschenschaft Germania vor Gericht verantworten. Zudem habe die Regierung ihre Auflösung in die Wege geleitet.