"OHNE ANERKENNUNG KEINE VERSÖHNUNG! SOLIDARITÄT MIT DEN OPFERN DES GENOZIDS AN DEN OVAHERERO UND NAMA
1904-08!
Ungeachtet aller Proteste der regierungsunabhängigen Ovaherero- und Nama-Vertretungen OTA und NTLA gegen ihre Nichteinbeziehung in die
deutsch-namibischen Verhandlungen zu dem vom damaligen Deutschen Reich verübten Völkermord wollen sich die Regierungen Deutschlands und
Namibias auf ein bilaterales „Versöhnungsabkommen" einigen. Nach Jahrzenten des Leugnens und Vermeidens haben sie sich auf einen
Vertragstext verständigt, der weit hinter den berechtigten Erwartungen der Betroffenen zurückbleibt. Darin schließt Deutschland die
Anerkennung des Völkermords im juristischen Sinne und die Zahlung von Reparationen für die bis heute nicht entschädigten Verluste der
betroffenen Gemeinschaften an Leben, Land, Freiheit, Vieh und Eigentum ausdrücklich aus.
Stattdessen will sich die Bundesrepublik mit einer völkerrechtlich nicht bindenden „politisch-moralischen" Anerkennung des Genozids
„aus heutiger Perspektive", mit einer halbherzigen Entschuldigung und mit Projekten der Entwicklungszusammenarbeit aus der Verantwortung
stehlen.
Im Zeichen der Solidarität kommen am Sonnabend, 12.6.2021, im namibischen !Hoaxa!nas die regierungsunabhängigen Ovaherero und Nama zusammen. Sie gedenken dabei des Friedensschlusses souveräner Gemeinschaften von 1858 und geben so ihrer Entschlossenheit Ausdruck, den Kampf für Reparationen gemeinsam weiter zu führen. LASST UNS AN DIESEM TAG AUCH IN BERLIN FÜR _RESTORATIVE JUSTICE_ DEMONSTRIEREN!
Seit vielen Jahren streiten in Deutschland sowohl die Communities der _People of African Descent_ als auch der _People of Color_ und
Akteur:innen der _weissen_ Zivil-gesellschaft für die Anerkennung des Genozids. Zeigt den Ovaherero und Nama, dass wir sie auch in Zukunft
unterstützen werden!

• KUNDGEBUNG: Sonnabend 12. Juni 2021 um 3:00 pm, Wilhelmstraße 92, Berlin-Mitte"

• Zur Petition geht's hier.

(10.06.2021, Berlin Postkolonial)