Herero und Nama bei Gedenkmarsch in Berlin: Wegen des deutschen Genozids sind wir heute eine Minderheit

Wegen des deutschen Genozids sind wir heute eine Minderheit

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Gedenkmarsch in Berlin am 25.02.2017
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Foto: D. Stegemann

Für Samstag, den 25. Februar, ruft das Bündnis „Völkermord verjährt nicht“ zum jährlichen Gedenkmarsch in Berlin für die afrikanischen Opfer von Kolonialismus und Rassismus auf. Anlass ist der Jahrestag des Abschlusses der Berliner Afrika-Konferenz am 26.02.1885, bei der Afrika auf die Kolonialmächte verteilt wurde. An dem Marsch und auch an einer Podiumsdiskussion teilnehmen werden als Ehrengäste auch Delegierte der Ovaherero und Nama, die 1904-08 Opfer des ersten Genozids des 20. Jahrhunderts wurden, verübt durch deutsche Truppen in der damaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“, dem heutigen Namibia. Sie kämpfen bis heute um Reparationen und darum, an den diesbezüglichen Verhandlungen teilnehmen zu können, die mittlerweile zwischen den Staaten Deutschland und Namibia geführt werden. Nach dem Internationalen Schiedshof in Den Haag  2016 haben sie im Januar 2017 auch den Bundesgerichtshof in New York angerufen. Wir haben über diese Themen mit Esther Muinjangue gesprochen. Sie ist Vorsitzende der Ovaherero Genocide Foundation.