Syrien: Waffenstillstand in Kraft getreten

Syrien: Waffenstillstand in Kraft getreten

Um Mitternacht ist in Syrien der zwischen Wladimir Putin und Tayyip Erdogan ausgehandelte Waffenstillstand in Kraft getreten. Bis kurz davor wurde noch gebombt und geschossen. Mit dem Waffenstillstand ist der Versuch des Assad-Regimes und Russlands gescheitert, die Rebellenprovinz Idlib ganz zurückzuerobern. Andererseits konnte Erdogan seine Ankündigung nicht wahr machen, die Regierungstruppen auf die alte Demarkationslinie zurückzudrängen. Außerdem wird eine Sicherheitszone um die Autobahn M5 zwischen Damaskus und Aleppo eingerichtet. Die wichtige Verkehrsverbindung wird also für das Regime geöffnet.

 

Laut der Vereinbarung sollen alle syrischen Flüchtlinge wieder zurückkehren. Dem steht aber entgegen, dass die Dörfer und Städte aus denen sie kamen zum großen Teil zerstört sind, bzw. ihre Sicherheit nicht gewährleistet ist, weil die Gebiete aus denen sie kommen mittlerweile unter der Kontrolle Assads stehen. Völlig ungelöst ist auch das Problem der an der Grenze zur Türkei vertriebenen kurdischen und christlichen Bevölkerung. Von der Demokratisierung für die viele Syrer*innen vor Beginn des Krieges im Jahr 2011 demonstriert haben, ist das Land auf beiden Seiten der Front weiter entfernt als jemals zuvor.