Syrische Islamisten nutzen deutsche Raketen Recherchen des NDR zufolge setzt die islamistische Al-Nusra-Front im syrischen Bürgerkrieg Panzerabwehrraketen vom Typ MILAN aus deutsch-französischer Produktion ein. Kurdische Rebellen hatten dem Linken Bundestagsabgeordneten Jan van Aken bei seiner Reise in die nordsyrischen Kurdengebiete die erbeuteten Raketen gezeigt. Van Aken geht davon aus, dass es sich bei den Raketen um Bestände aus einer Lieferung von 1978 handelt. Durch verschiedene Videos ist jedoch anhand sichtbarer Seriennummern belegt, dass im syrischen Bürgerkrieg auch neuere Milan-Raketen im Einsatz sind. Die MILAN ist eine Panzerabwehrrakete, die auch zum Häuserkampf eingesetzt wird. Sie wird seit den 70er-Jahren von einem deutsch-französischen Konsortium hergestellt und ist ein Exportschlager, der bereits in über 40 Länder exportiert wurde. Auch wenn offiziell Frankreich als Exporteur der Waffe auftritt, könnte Deutschland den Export durch ein Vetorecht verhindern. Jan van Aken sieht im Einsatz der MILAN ein Ergebnis der offensiven deutschen Waffenexportpolitik. Gegenüber der Deutschen Welle sagte van Aken: „Man darf solche Kleinwaffen überhaupt nicht mehr exportieren, denn in dem Moment, in dem sie die Grenzen Deutschlands verlassen, ist nicht mehr zu kontrollieren, was damit passiert.“