Plötzlich steht die Polizei im Kinderzimmer, liest das Tagebuch einer Teenagerin, nimmt ihr Handy mit. Warum behandeln die Beamt:innen eine junge Klimaaktivistin wie eine gefährliche Kriminelle? In Episode #5 unseres Doku-Podcasts geht es um den Beginn der Augsburger Klimabewegung – und ihrer Kriminalisierung.
Mit 14 Jahren geht Janika Pondorf auf ihre erste Klima-Demo. Es ist die Zeit, als Fridays For Future und Greta Thunberg berühmt werden, als Schüler:innen auf der ganzen Welt fürs Klima streiken. Mit 15 Jahren wird Janika von der Polizei wach geklingelt. Die Beamt:innen drängen in ihr Kinderzimmer, durchwühlen ihren Kleiderschrank, lesen ihr Tagebuch. Auf der Wache muss sich Janika bis auf die Unterwäsche ausziehen. Alles wegen einer Sprühkreide-Aktion von Greenpeace. Doch bei der war Janika, so sagt sie, nicht mal dabei.
Die Hausdurchsuchung und die Repressionen bleiben nicht ohne Folgen: Janika muss in eine Klinik. Doch sie ist nicht die einzige aus Augsburg, bei der nach der Kreide-Aktion die Polizei vor der Tür steht. Die Geschichte der damaligen Teenagerin ist zugleich die Geschichte der ersten Jahre der Augsburger Klima-Bewegung. Es geht um junge Menschen, die eine globale Katastrophe verhindern wollen, und dabei zunehmend auf staatliche Widerstände stoßen.