Türkei: Einreise von ARD-Korrespondenten verhindert

Türkei: Einreise von ARD-Korrespondenten verhindert

Die türkischen Behörden haben dem ARD-Korrespondenten Volker Schwenck die Einreise verweigert. Schwenck wurde mehrere Stunden im Abschiebebereich eines Istanbuler Flughafens festgehalten und flog dann zurück nach Kairo. Eine Begründung wurde nicht gegeben. Schwenck wurde lediglich mitgeteilt, es gebe einen Vermerk zu seinem Namen.

Der Verdacht liegt nahe, dass es eine Revanche für ein Spottvideo der ARD auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist. Wegen des Videos war der deutsche Botschafter in Ankara dreimal einbestellt worden, doch der Forderung der türkischen Regierung nach Löschung des Videos wurde nicht entsprochen. Danach kam Böhmermanns Schmähgedicht. Andererseits mag die Verweigerung der Einreise auch mit der Absicht des Journalisten zusammenhängen, an die türkisch-syrische Grenze zu fahren. Amnesty International beschuldigte jüngst die Türkei, syrische Flüchtlinge über die Grenze ins Bürgerkriegsland abzuschieben. Außerdem führt das türkische Militär seit Monaten einen Feldzug im Osten des Landes gegen die PKK durch, bei der von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet ganze Städte verheert werden.