Aufgrund der verstärkten Offensiven des Assad-Regimes und Russlands auf Aleppo warten seit dem Wochenende Zehntausende SyrerInnen an der syrisch-türkischen Grenze auf Einlass in die Türkei. Medienberichten zufolge bleibt die türkische Grenze aber grösstenteils zu. Türkische Vertreter teilten mit, dass die Türkei ihre maximale Aufnahmefähigkeit erreicht habe, und dass sie keine Notwendigkeit sehen, syrische Flüchtlinge innerhalb der türkischen Grenzen zu versorgen. Die Zeit Online stellte die Frage in den Raum, ob es tatsächlich in der Türkei keine Aufnahmekapazität mehr gibt, oder ob die türkische Regierung dadurch weitere Hilfen von der EU fordern will. Die EU hatte der Türkei Ende 2015 drei Milliarden Euro zugesagt, damit dieser Staat die Einreise von Flüchtlingen in die EU verhindert und sie stattdessen selbst versorgt. Nach amtlichen Angaben hat das Schwellenland Türkei mit knapp 80 Millionen EinwohnerInnen bereits knapp drei Millionen SyrerInnen aufgenommen. Die reiche EU mit ihren 500 Millionen EinwohnerInnen streitet sich bereits um die Aufnahme von rund einer Million Flüchtlinge und will weitere Flüchtlinge möglichst fern von ihren Aussengrenzen halten.