Türkei: Innenminister nach Anmerkung zu Hasskommentar im Clinch mit Twitter

Türkei: Innenminister nach Anmerkung zu Hasskommentar im Clinch mit Twitter

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu empört sich, weil Twitter einen mit Homophobie angereicherten Hasskommentar gegen Studierende der Bosporus-Universität nicht unkommentiert passieren ließ. „Wir werden Zeuge wie Twitter einen Schild über Terrororganisationen und perverse LGBT hält“, schrieb Soylu, natürlich auf Twitter. Twitter würde sein Monopol ausnutzen: „um die Chemie der Länder, die Chemie der Demokratie, die Chemie der Ruhe zu verderben“. Soylu bezeichnete Twitter als „Spielzeug des Imperialismus“.

 

Weil sie den von Staatspräsident Tayyip Erdogan gegen den Willen so ziemlich der ganzen Bosporus-Universität eingesetzten neuen Rektor Melih Bulu ablehnen, protestieren die Studierenden der Bosporus-Universität seit einem Monat mit verschiedenen Aktionsformen. Dazu gehörte auch eine Ausstellung. In dieser Ausstellung wurde auch ein Foto der Kaaba in Mekka gezeigt. Darauf wurden vier Studierende, die die Ausstellung organisiert haben sollen, festgenommen. Gegen sie wird mittlerweile wegen Volksverhetzung ermittelt. In den regierungstreuen Medien und von Seiten der staatlichen Religionsbehörde läuft eine Hetzkampagne, an der sich auch der Innenminister beteiligte. Auf Twitter schrieb er:

 

„Die vier perversen LBGT, die sich an der Bosporus-Universität der verehrten Kaaba gegenüber respektlos gezeigt haben, wurden festgenommen“.

 

Dazu ergänzte Twitter: „Dieser Tweet verletzt die Regeln von Twitter durch gehässiges Verhalten. Aber Twitter hat festgestellt, dass es von öffentlichem Interesse sein kann, wenn dieser Tweet weiter zugänglich bleibt“.