Türkische Schülerinnen und Schüler sollen Osmanisch büffeln

Türkische Schülerinnen und Schüler sollen Osmanisch büffeln

Vor Vertretern des Amtes für Religionsangelegenheiten hat der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan seine Absicht bekannt gegeben, zunächst in den von seiner Partei gehätschelten religiösen Predigerschulen die Kinder wieder Osmanisch lernen zu lassen. Das stark mit persischem und arabischem Sprachgut angereicherte Osmanisch war bis zu Atatürks Sprachreformen die Sprache der Türkei. Es wird mit dem für das Türkische wenig geeigneten arabischen Alphabet geschrieben.

Außerdem will Erdogan auch den Religionsunterricht bereits in der ersten Klasse einführen. Anders als in Deutschland durfte in der Türkei bisher Religion erst ab 12 Jahren unterrichtet werden. Es handelt sich dabei allerdings um einen einheitlichen sunnitischen Religionsunterricht, der von der großen alewitischen Minderheit entschieden abgelehnt wird. Schon vor drei Jahren hatte Erdogan seine Absicht verkündet, eine religiöse Generation heranziehen zu wollen.

Mit Hinsicht auf die Wiedereinführung der Sprache des Osmanischen Reiches rief Erdogan seinen Geistlichen zu: "Ihr seid diejenigen, die eine Zivilisation auferstehen lassen werden, die einst zusammengebrochen ist". Eine Art osmanischen Palast hat sich Erdogan in Ankara ja bereits hinstellen lassen.