Türkischer Journalist zu Geldstrafe verurteilt, US-Journalist Einreise verweigert

Türkischer Journalist zu Geldstrafe verurteilt, US-Journalist Einreise verweigert

Der Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung Cumhuriyet (dschumhurijet) Can Dündar (dschan) wurde zu einer Geldstrafe von umgerechnet 9 000 Euro verurteilt. Er soll in Berichten über den Korruptionsskandal vom Dezember 2013 den damaligen Ministerpräsidenten und jetzigen Präsidenten Tayyip Erdogan und dessen Sohn Bilal Erdogan beleidigt haben, außerdem mehrere Minister und deren Söhne. Die Regierung hatte seinerzeit die gerichtliche Aufklärung der Vorwürfe verhindert. Can Dündar droht nach einer Anzeige Erdogans unter anderem wegen Spionage auch eine lebenslange Freiheitsstrafe.

 

Erneut wurde auch einem Journalisten die Einreise in die Türkei verweigert. Diesmal traf es den amerikanischen Journalisten David Lepeska. Vorwenigen Tagen war einem Korrespondenten der ARD die Einreise ohne Angaben von Gründen verweigert worden. Außerdem wurde die Aufenthaltserlaubnis des Korrespondenten des Spiegels nicht erneuert. Erstz vor wenigen Tagen hatte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu (da-wut-oolu) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel seine Regerung dafür gelobt, dass sie nicht in die Pressefreiheit eingreife. Merkel gab zu verstehen, dass es da Meinungsverschiedenheiten gebe, ohne auf das Thema allzusehr einzugehen.