Drei Wochen nach einem verheerenden Brand in einer Fabrik des Textildiskounters KiK im pakistanischen Karatschi, bei dem über 250 Menschen aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen ums Leben gekommen waren, haben die Betroffenen immer noch keine Entschädigung erhalten. Nach Angaben der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international geht die Aufklärung des Falles nur schleppend voran. Die zunächst festgenommenen Verantwortlichen des KiK-Zulieferers Ali Enterprises sind schon wieder auf Kaution entlassen; dagegen sind noch nicht einmal alle Toten identifiziert worden.
KiK hatte direkt nach dem Brand Aufklärung und Entschädigung versprochen, denn die Fabrik war aufgrund vergitterter Fenster und verschlossener Notausgänge zur Todesfalle geworden. Eine für vergangenen Samstag angekündigte Protestaktion war mit einem dreitägigen Demonstrationsverbot untersagt worden. Die Gewerkschaft NTUF und ein breites Bündnis von UnterstützerInnen haben nun für den kommenden Samstag eine neue Demonstration angemeldet. Für den 20. Oktober ist zudem eine Gedenkveranstaltung vor der Fabrik angekündigt worden. Die Erklärung, sich um Aufklärung und Entschädigung zu bemühen, hat KiK mittlerweile kommentarlos von der Webseite entfernt.
siehe auch: Verbindliche Regelungen sind nötig ... (19.9.12)
Bündnis lehnt KiK Angebot als Almosen ab (25.9.12)