Bei einem sogenannten "Anti-Terror-Einsatz" des ukrainischen Übergangspräsidenten Turtschinow stürmten Soldaten gestern die Kontrollpunkte der ostukrainischen Stadt Slawiansk, die von pro-russischen Milizen kontrolliert wird. Medienberichten zufolge sind dabei mindestens fünf Separatisten getötet worden. In der Nacht blieb es ersteinmal ruhig, aber es wird gemutmaßt, ob die "Anti-Terror-Operation" heute fortgesetzt wird.
Der russische Präsident Putin nannte den ukrainischen Militäreinsatz ein "schweres Verbrechen am eigenen Volk" und drohte mit Konsequenzen, etwa eine Militärintervention, wenn legitime russische Interessen bedroht würden. Indessen finden an der ukrainisch-russischen Grenze erneut Manöver des russischen Militärs statt. Die USA haben ihrerseits in den letzten Tagen ihre Truppen in Polen und dem Baltikum verstärkt. US-Außenminister John Kerry warf Russland "Sabotage" in Hinsicht auf das Genfer Abkommen von letzter Woche vor. Das russische Außenministerium konterte gestern mit dem gleichen Vorwurf: Die US-Regierung solle die Ukraine zu einer Einstellung seiner "Anti-Terror-Einsätze" zwingen - auch dies sei eine Maßnahme "im Interesse der De-Eskalation".