Auch am Donnerstagabend warfen Randalierer in Westbelfast Steine und Molotowocktails auf die Polizei. Die Polizei macht hierfür protestantisch-loyalistische Gruppen verantwortlich. Diesen probritischen Gruppen wirft sie auch Verwicklung in Drogenhandel vor. Anlass für die Unruhen war die Entscheidung der Behörden, nicht gegen katholisch-irische Politiker*innen vorzugehen, die bei der Beerdigung eines ehemaligen IRA-Mitgliedes gegen die Hygienevorschriften verstoßen haben sollen. Außerdem ist es den Loyalisten ein Dorn im Auge, dass nach dem Brexitabkommen Zollkontrollen zwischen Nordirland und den übrigen Teilen des Vereinigten Königreiches stattfinden. Die Zollkontrollen sind notwendig damit Nordirland Teil des Europäischen Binnenmarktes bleiben kann. Andernfalls müsste es Grenzkontrollen zwischen Nordirland und der Republik Irland geben. Dies könnte zu einem Wiederaufflammen des Nordirlandkonfliktes mit der katholischen Minderheit führen.