Unterschiedliche Aussagen zu Neonazi auf AfD-Wahlliste

Unterschiedliche Aussagen zu Neonazi auf AfD-Wahlliste

Die AfD hatte den nach eigenem Bekunden ehemaligen Neonazi Christian Wenzel auf Platz 15 ihrer Liste für die Kreistagswahl Kreistagswahl in Kassel aufgestellt. Radio Dreyeckland berichtete in den Focus Europa Nachrichten am vergangenen Mittwoch darüber. Nach Presseberichten über die Vergangenheit von Christian Wenzel unter anderem in der Frankfurter Rundschau, distanzierte sich die AfD von ihrem Kandidaten. Wenzel sagt nun, die Partei habe von seiner Vergangenheit gewusst.  Man habe ihn nun angerufen und einen Austritt aus der Partei nahegelegt. Er könne ja wieder eintreten „wenn Gras über die Sache gewachsen sei“. Der Kreisvorsitzende der AfD Florian Kohlweg sagt, er habe einfach jeden gefragt, ob er kandidieren wolle, weil Personalnot geherrscht habe.

 

Dazu muss man wissen, dass Christian Wenzel nicht irgendjemand in der Nazi-Szene war. Er war Mitbegründer und Führer der „Kameradschaft Kassel“. Er hatte in den Neunzigerjahren regelmäßigen Kontakt zum Umfeld aus dem der terroristische NSU hervorgegangen ist. Er hatte enge Kontakte zu Stephan Ernst, dem nun verurteilten Mörder von Walter Lübcke. Wobei zu erwähnen ist, dass der Mord an Lübcke nicht von jemandem verübt wurde, der vorher ein unbeschriebenes Blatt gewesen wäre. Da hatte Ernst schon im Keller eines Hauses, in dem vorwiegend Menschen türkischer Herkunft lebten, Feuer gelegt, einen türkischen Imam mit einem Messer angegriffen und eine Rohrbombe gelegt, die offenbar Flüchtlinge verletzen oder töten sollte.