USA: weißer Polizist muss wegen Schüssen in den Rücken von Jacob Blake nicht vor Gericht

USA: weißer Polizist muss wegen Schüssen in den Rücken von Jacob Blake nicht vor Gericht

Der weiße Polizist Rusten S. der im August 2020 den Schwarzen Jacob Blake siebenmal in den Rücken schoss, muss sich nicht vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft erklärte, eine Verurteilung sei wegen des Notwehrrechtes des Polizeibeamten extrem unwahrscheinlich. Blake hatte gerade die Tür seines Wagens geöffnet. Auf dem Boden des Wagens lag ein Messer. Der etwas hinter ihm stehende Polizist schoss ihn darauf in rascher Folge in den Rücken. Ein weiterer Polizist stand ebenfalls mit der Pistole auf Blake gerichtet direkt daneben, zwei andere Polizisten in der Nähe. Drei Söhne von Blake im Alter von 3, 5 und 8 Jahren saßen auf dem Rücksitz des Wagens. Blake wurde trotz seiner schweren Verletzung mit Handschellen gefesselt und ist seither von der Hüfte ab querschnittsgelähmt. Wegen des Vorfalls wurden die Polizeibeamten nicht vom Dienst suspendiert, sondern in bezahlten Urlaub geschickt.

 

Gegen Blake hatte ein Haftbefehl vorgelegen und eine Frau soll einen Notruf abgesetzt haben, in dem sie gesagt haben soll, sie sei seine Freundin von Blake, er weigere sich aber zu gehen und habe ihr den Autoschlüssel abgenommen. Die Szene auf der Straße, in der die Polizisten auf Blake trafen und der Zusammenhang mit dem Anruf, blieben aber unklar. Der Hergang der Schüsse ist durch Augenzeugen und ein Video belegt.

 

Nach den Schüssen auf Blake war seine Heimatstadt Kenosha in Wisconsin der Schauplatz von Protesten der Black Lives Matter Bewegung. Dabei erschoss ein extra angereister Jugendlicher Trump-Fan zwei Demo-Teilnehmer mit einem Sturmgewehr und verletzte eine weitere Person. Der heute 18-jährige plädiert auf nicht schuldig. Nach eigenen Angaben wollte er durch Ausschreitungen gefährdetes Eigentum schützen.

 

Nach der Ankündigung der Staatsanwaltschaft, keine Anklage gegen die Polizisten zu erheben, hat der Gouverneur 500 Nationalgardisten nach Kenosha geschickt, die Ausschreitungen verhindern sollen.