Frankreich: Gewalttätiger Polizist zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt

Gewalttätiger Polizist zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt

In Paris hat ein Gericht einen Polizisten wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu acht Monate Haft auf Bewährung verurteilt.

Der Polizist hatte einen 15-jährigen Gymnasiasten während der Proteste gegen die Arbeitsrechtsreform im März ins Gesicht geschlagen und ihm die Nase gebrochen. Ein Zeuge hatte ein kurzes Video aufgezeichnet und im Internet verbreitet. Der Fall hatte daraufhin für Aufsehen gesorgt und wurde zum Symbol der Vorwürfe von Polizeigewalt bei den Protesten gegen die Arbeitsrechtsreform.

Auf dem Video ist deutlich zu sehen, wie zwei Polizisten den am Boden liegenden Jugendlichen festhalten. Ein dritter Polizist schreit den Gymnasiasten an und befiehlt ihm aufzustehen. Sobald der Gymnasiast aufsteht, schlägt ihn der Angeklagte ins Gesicht und der Gymnasiast fällt wieder zu Boden. Beide anwesende Polizisten hatten jedoch nach der Tat ein Protokoll unterzeichnet, wonach sie den Schlag des dritten Polizisten nicht mitbekommen hatten.

Der Richter übertraf mit seinem Urteil die Forderung des Staatsanwalts. Dieser hatte sechs Monate auf Bewährung für den Polizisten gefordert. Doch der Richter ersparte es dem Polizisten, die Verurteilung in seinen Strafregister einzutragen. Die Höchststrafe für vorsätzliche Körperverletzung durch einen Polizeibeamten beträgt in Frankreich drei Jahre Haft.