Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind am Sonntag 50 Menschen bei einem Brand auf einem Flüchtlingsboot vor der libyschen Küste bei Tobruk ums Leben gekommen. 24 Menschen wurden gerettet, eine Person wird vermisst. Die IOM machte keine Angaben über die Ursache des Brandes. Doch es ist bekannt, dass für Flüchtlinge nur die schlechtesten Schiffe zur Verfügung stehen, die die Eigner abschreiben können, sollten sie beschlagnahmt werden.
Die Flüchtlinge sollen aus dem Sudan stammen. Sudanesinnen haben leider allen Grund zu fliehen. In Sudan herrscht seit über zwei Jahren Krieg zwischen der Militärregierung und der Rapid Support Forces genannten Miliz. Insbesondere in der Provinz Darfur nimmt der Krieg Züge eines Völkermordes an, wie er in Darfur vor rund zwei Jahrzehnten, großenteils durch die gleichen Akteure schon einmal stattfand. Vor dem Beginn des Krieges hatte die Bevölkerung des Sudan lange mit friedlichen Protesten für eine Demokratisierung und insbesondere auch für Frauenrechte gekämpft.
Tödliche Unfälle auf dem Mittelmeer sind leider weiter an der Tagesordnung. Laut IOM starben zwischen dem 1. Januar und dem 13. September diesen Jahres 456 Menschen bei der versuchten Überfahrt nach Europa. 420 Menschen werden im Mittelmeer vermisst. Außerdem wurden über 17 000 Menschen beim Versuch das Mittelmeer zu überqueren aufgegriffen und nach Libyen zurückgebracht, wo ihr Schicksal ungewiss ist.
jk