la.vie.avant.tout tritt dieses Mal ein in umfassende Gesellschaftsbetrachtungen. Sei es mit dem musikalischen Erkunden des Chtuluzäns durch die Band ZINN oder der nun wieder sehr kraftvolle und zugleich humorvoll-denkerische Gitarren-Rock von Ja, Panik mit DON'T PLAY WITH THE RICH KIDS.
Das Chthuluzän, eine von der feministischen Zukunftstheoretikerin Donna Haraway umrissene Epoche irdischen Seins, soll auf das aktuelle Anthropozän folgen und zu einer Verwandtschaft aller Wesen und Arten führen. ZINN besingen mit mal poppigen, mal punkigen DIY-Indie-Sounds die dortigen Symbiosen, die Rache am Patriarchat und das Ende der heutigen Zeit. Unter Rückgriff auf Haraway heißt die Devise auf dem Weg zur Harmonie "staying in the trouble".
Auch Ja, Panik blicken mit ihrem aktuellen Album näher auf unsere gesellschaftlichen Verhältnisse. Dabei kommen sie jetzt musikalisch und textlich wieder straighter und unverkopfter daher. Mit rockigen Gitarren wird auf den Klassenstolz der Mutter von Sänger und Texter Andreas Spechtl eingegangen. Auf verspielte Weise singt er von der Kraft des freundschaftlichen Zusammenhalts und auch der Möglichkeit, dass wir und somit auch unsere Verhältnisse sich noch verändern. Im Angesicht des Vergehens unserer Erde huldigt die Band letztlich mit augenzwinkernder Pathetik dem Gefühl des Unendlichen ... verweilend am Ende der Welt.
Vom Vergehen und Entstehen von Welten - ZINN und Ja, Panik
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