(Tlaxiaco, 16. Februar 2021, Servindi).- Die Rundfunksender, die dem mexikanischen Institut der Indigenen Gemeinschaften (INPI) gehören, spielen in der Covid-19-Pandemie eine fundamentale Rolle für die Kommunikation mit der indigenen Bevölkerung. Dies bestätigte Melchor García López, Direktor des indigenen Kulturradiosenders XETLA und XHPBSD, La Voz de la Mixteca („die Stimme von La Mixteca“) mit Sitz in Tlaxiaco, Oaxaca.
García López ist Muttersprachler des Mixtekischen. Ihm zufolge sei die Verkündung von Präventionsmaßnahmen auf staatlicher Ebene nicht ausreichend für die Muttersprachler*innen dieser Sprache. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Informationen auf Spanisch nicht von allen verstanden würden. Der Radiosender soll deshalb die verkündeten Maßnahmen des nationalen Gesundheitsamts, des IMSS (Institut für soziale Sicherheit) und der Gesundheitsämter in Oaxaca in die Sprachen Mixtekisch und Triqui übersetzen. So wird ein besseres Verständnis der aktuellen Lage gewährleistet.
Leitlinien für den Umgang mit der Pandemie in indigenen Gemeinschaften
Der Moderator erinnerte daran, dass im Mai 2020 ein Leitfaden zur Betreuung indigener und afromexikanischer Gruppen im Zuge der Coronavirus-Pandemie in die Sprachen Triqui, Mixtekisch, Ixatekisch sowie Chocholtekisch übersetzt wurde. Dies trug dazu bei, dass die Behörden der indigenen Gemeinschaften die Problematik innerhalb der Gemeinschaften besser verstanden und auch, wieso sie ausgehend von der Weltanschauung der indigenen Gruppen angegangen werden sollte.
García López betonte weiterhin, dass die Informationen über Möglichkeiten der Prävention durch das Radio die Menschen erreiche, die eine indigene Sprache sprechen, so zum Beispiel das Covid-19-ABC, ein Dokument des INPI. Dieses Dokument bezieht sich auf die Art und Weise, wie in den Gemeinden mit traditioneller und allopathischer Medizin umgegangen wird; nicht zur Heilung, sondern zur Prävention von Krankheiten, indem das Immunsystem gestärkt und die indigene Bevölkerung geschützt wird. Der Radiosender erfüllt somit seine Funktion als Informationsquelle und bietet eine Orientierungshilfe zur Einführung von Hygienemaßnahmen und zur Priorisierung der Gesundheit.
Radio als wichtige Instanz in einem landesweiten Kommunikationsnetzwerk
Die indigenen Gemeinschaften seien den durch das Radio kommunizierten Aufrufen gefolgt, da sie dieses Medium, soziale Netzwerke sowie die lokalen Lautsprecher nutzten. Auf diese Weise werde die Kommunikation mit der umliegenden Bevölkerung, den Gesundheitsbehörden und nationalen Medien gestärkt.
Außerdem werde über das Radio auf Mixtekisch, Triqui, Ixcatekisch und Chocholtekisch über die Installation von Präventionsstationen in den Gemeinden informiert. Die Informationsvermittlung über das Radio diene dem Zweck der Ausbreitung eines Kommunikationsnetzwerks, welches durch die Gesundheitsräte Gemeindeversammlungen einberuft, um über die Pandemie und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung zu berichten.