Wer abends um acht pünktlich vor dem Fernseher sitzt und die Tageschau einschaltet, hat oft das Gefühl: Die wirklich wichtigen Dinge auf der Welt passieren in Europa, den USA und dem Nahen Osten. Politische Ereignisse aus den Ländern Lateinamerikas und Afrikas sind viel seltener eine Nachricht wert. Der Germanist Ladislaus Ludescher wollte diesen Eindruck in Zahlen messen und hat deswegen eine Langzeitstudie gemacht. Dafür hat er 10 Jahre Tagesschau und andere Leitmedien ausgewertet und sich angeschaut, welche Länder wie oft Thema sind. Die Ergebnisse sind deutlich: Gemessen an der Bevölkerungszahl kommen Europa, die USA und der Nahe Osten überproportional oft in der Tagesschau vor. Die Länder Lateinamerikas und Afrikas und die Südpazifikregion werden dagegen vernachlässigt. Im Interview mit Radio Corax erklärt Ladislaus Ludescher zuerst, welche Folgen diese verzerrte Repräsentation hat.
Die Studie "Vergessene Welten und blinde Flecken -über die mediale Vernachlässigung des Globalen Südens" findet ihr hier.