WSJ: AKW-Laufzeitverlängerung in Deutschland bereits entschieden

WSJ: AKW-Laufzeitverlängerung in Deutschland bereits entschieden

Berlin (LiZ). Für das 'Wall Street Journal' ist die Sache bereits entschieden. "Deutschland plant, die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke des Landes zu verschieben," ist in der renommierten New Yorker Zeitung zu lesen. Quelle: Drei Mitglieder der deutschen Bundes­regierung...

Die nach Auflage zweitstärkste Tageszeitung der USA beruft sich auf "drei hochrangige Regierungsvertreter". Es gebe zwar noch ein paar Details zu klären und bis zu einem formalen Kabinettsbeschluß würden noch einige Tage vergehen. Doch die AKW-Laufzeitverlängerung sei eine "foregone conclusion" - eine ausgemachte Sache.


Kommentar

Selbst ein großer Teil der deutschen Anti-AKW-Bewegung vertraut der Bundesregierung: Nein, eine AKW-Laufzeitverlängerung sei ausgeschlossen, ist vielfach zu hören. Es handele sich lediglich um eine "unsinnige Sommerloch-Debatte" - dabei hat die Medien-Kampagne pro Laufzeitverlängerung bereits Anfang März dieses Jahres begonnen (Siehe unseren <a href="akwlau220724.html" target=_blank>Artikel v. 24.07.22</a>). Oder: "Der Atomausstieg kommt am 31. Dezember. Punkt!" Dabei ist an eine Aussage von Hilmar Kopper zu erinnern. Im November 1999 verriet der damals 64-jährige ehemalige Vorstandssprecher der Deutschen Bank (1989 bis 1997) und Aufsichtsratsvorsitzende des Daimler-Konzerns (1998 bis 2007) in einem Interview mit dem 'Hamburger Abendblatt' mehr, als den deutschen Eliten lieb sein dürfte. Er erinnerte daran, daß noch vor der Bundestagswahl im Herbst 1998 sich niemand eine aktive Beteiligung einer rot-grünen Bundesregierung an einem Krieg auf dem Balkan hätte vorstellen können. "Genauso aber kam es. Und es konnte nur von der rot-grünen Regierung kommen, sonst hätten wir in diesem Land eine Revolution gehabt."

Wer das Thema AKW-Laufzeitverlängerung nicht unter "Sommerloch-Debatte" ablegen will, sondern zumindest die Möglichkeit ins Auge faßt, daß die Ampel-Regierung das tatsächlich beschließt, sollte vorsorglich schon mal den Samstag, 15. Oktober, für eine Groß-Demo in Berlin vormerken.