Zahl der Genitalverstümmelungen in Deutschland stark angestiegen

Zahl der Genitalverstümmelungen in Deutschland stark angestiegen

Die Zahl der in Deutschland von Genitalverstümmelung betroffenen Frauen und Mädchen ist stark gestiegen. Das ergab eine Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Knapp 70.000 Frauen und Mädchen sollen demnach an den äußeren Genitalien beschnitten sein. Daraus ergibt sich ein Anstieg von über 40 Prozent im Vergleich zu 2017. Auch die Zahl der von Beschneidung bedrohten Mädchen und Frauen ist laut der Untersuchung deutlich angestiegen.

Da es sich bei der Studie um eine Untersuchung des Dunkelfelds handelt, basieren die Zahlen jedoch auf einer Hochrechnung bereits bekannter Zahlen. Demnach erklärt sich der Anstieg vor allem durch den Zuzug von Menschen aus Regionen, in denen Genitalverstümmelung an Mädchen und Frauen stärker verankert ist. Dazu gehören unter anderem Indonesien, Somalia oder Irak. Ob an der Praxis auch in der zweiten oder dritten Generation festgehalten wird, ist offen.

Bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin betonte Familienministerin Giffey, man dürfe nicht so tun, als passiere weibliche Genitalverstümmelung ausschließlich weit weg. Auch in Deutschland würden Mädchen und Frauen beschnitten, obwohl es sich dabei um eine Straftat handele.