Zur Lage der geduldeten Roma in Deutschland und der Situation im Kosovo

Zur Lage der geduldeten Roma in Deutschland und der Situation im Kosovo

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Aufzeichnung einer Veranstaltung mit Kenan Emini vom Roma Center Göttingen vom 12. November 2010.

Sendetermine: Freitag, 17. Dezember um 19 Uhr und Dienstag, 21. Dezember um 14 Uhr.

Vom 22.-29.03.2010 hatte ein Team des Roma Centers Göttingen Gelegenheit für eine Woche nach Kosovo zu reisen und sich dort über die Situation der dort lebenden oder dorthin abgeschobenen Roma zu vergewissern:

Die Roma werden im Kosovo aus rassistischen Motiven diskriminiert. Diese Diskriminierung durchdringt alle Bereiche des Lebens. Roma haben fast keine Chance auf eine geregelte Arbeitsstelle. Viele von ihnen, auch Kinder und Jugendliche, müssen daher Müll sammeln gehen um zu überleben. Kinder werden entweder aufgrund von fehlenden Papieren, deren Ausstellung blockiert wird, erst gar nicht eingeschult. In anderen Fällen schicken ihre Eltern sie nicht zur Schule, um sie so vor Schikane und Diskriminierung durch Kinder und Lehrer zu schützen. Die wenigen, die zur Schule gehen dürfen, klagen oft über fast tägliche Prügel und Beleidigungen auf Grund ihrer Minderheitenzugehörigkeit. Viele werden in separaten Klassen, als Minderbegabte abgestempelt, unterrichtet. Auch der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Sozialleistungen im Falle von Krankheit oder Arbeitslosigkeit werden Roma öfters verweigert oder zumindest erschwert. Hinzu kommt, dass sich, verursacht durch die hohe Arbeitslosigkeit unter Roma von fast 100%, kaum jemand einen Arztbesuch und verschriebenen Medikamente leisten kann. In Deutschland harmlose Erkrankungen werden so im Kosovo zur Schuldenfalle oder sogar zur Lebensgefahr.