Paris: Zwangsräumung von informellem Flüchtlingscamp

Zwangsräumung von informellem Flüchtlingscamp

Um 6 Uhr am heutigen Dienstag hat die französische Polizei begonnen, ein informelles Flüchtlingscamp in Paris zu räumen. Rund tausend MigrantInnen campten seit Wochen auf den Strassen rund um die Porte de la Chapelle am nördlichen Rand der französischen Hauptstadt. Es handele sich hauptsächlich um Afghanen und Afrikanerinnen.

Sie waren in das nahegelegene "humanitäre Zentrum" - ein städtisches Flüchtlingscamp - nicht eingelassen worden. Dieses humanitäre Zentrum wurde 2016 eröffnet, ist aber viel zu klein verglichen mit dem Bedarf.

Die Räumung des informellen Flüchtlingscamps rechtfertigten die Behörden mit "bedeutenden Risiken für die Sicherheit und die Gesundheit" der Migrantinnen und der Anwohner. 350 Polizistinnen und rund hundert Menschen von anderen Behörden und Nichtregierungsorganisationen sind an der Zwangsräumung beteiligt.

Das Polizeipräsidium versicherte, bei der Zwangsräumung werde man jeder betroffenen Person eine Notunterkunft in der Region um Paris anbieten. Weil die meisten von ihnen unter das Asylsystem fallen würden, werde man ihnen eine landesweite Verteilung in Aufnahmeeinrichtungen vorschlagen.